Wenn der aktive Steinkohlenbergbau im Jahr 2018 endet, dann heißt es in der Kohleregion Ibbenbüren nicht einfach „Licht aus und Bergbau adé!“: Nachnutzungskonzepte mit Zukunftsperspektive für die Bergwerksflächen auf der einen Seite, Traditionsbewahrung und Erhalt des kulturellen Bergbauerbes auf der anderen Seite. Schon jetzt drehen sich die Gedanken, Ideen und Aktivitäten um diese Themen. Während der Masterplan für zukünftige Flächennutzungskonzepte langsam Gestalt annimmt, ergeben sich im Punkt Traditionserhalt ebenfalls neue Wege in Form eines neuen Traditionsvereins für die Kohleregion Ibbenbüren.
Jener neue Traditionsverein soll einen Dachverband darstellen, unter dem sich der Musikverein „Glückauf“ Anthrazit Ibbenbüren e.V., der Knappenverein Tecklenburger Land e.V sowie das Ibbenbürener Bergbaumuseum vereinen. Die drei Institutionen pflegen bereits seit Jahren die bergmännische Tradition und das kulturelle Bergbauerbe und sollen auch zukünftig eigenständig bleiben. „Mit dem Dachverband haben wir ein Konstrukt, unter dem wir gemeinsam gegenüber Politik und Gesellschaft als ein Traditionsverein auftreten können“, erklärt Jörg Buhren-Ortmann, Arbeitsdirektor der RAG Anthrazit Ibbenbüren und frischgebackener Vorsitzender des neuen Traditionsvereins. Entscheidendes Merkmal des, zukünftig unter dem Namen „Bergbautradition Tecklenburger Land e.V“ agierenden Vereins, ist seine Öffnung für weitere Vereine. Das bedeutet, dass neben den drei bereits genannten Vereinen auch weitere sich dem Dachverband anschließen können, sofern sie dem in der Satzung festgelegten Zweck des Traditionsvereins entsprechen. „Wir möchten die Interessen der einzelnen Vereine mit dem Zweck des Erhalts des Bergbauerbes bündeln“, führt Buhren-Ortmann weiter aus. Weiterhin solle der Dachverband in erster Linie strategisch agieren, während die drei Säulen Musikverein, Knappenverein und Bergbaumuseum weiterhin ihre bisherigen Aktivitäten umsetzen. Über die Gründung der „Bergbautradition Tecklenburger Land e.V.“ zeigten sich auch Kemo Razanica, Bereichsleiter und Prokurist im Zentralbereich Belegschaft der RAG, sowie Julia Kalinowski, Abteilung Kommunikation der RAG Stiftung, sehr erfreut. „Die RAG ist sich seiner Verantwortung gegenüber den Bergbauregionen bewusst. Dieser Verein trägt einen wichtigen Teil zum Erhalt des Erbes des Bergbaus bei“, erklärte Razanica, der stellvertretend für Peter Schrimpf, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der RAG, an der Gründungsversammlung teilnahm. Kalinowski, die die Grüße und Glückwünsche von Bärbel Bergerhoff-Wodopia von der RAG Stiftung überbrachte, sagte: „Die RAG Stiftung setzt sich auch für die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Kultur ein. Auch hier in Ibbenbüren und daran wird sich auch nach 2018 nichts ändern.“ Dr. Marc Schrameyer, Bürgermeister der Stadt Ibbenbüren, Winfried Pohlmann, Bürgermeister der Gemeinde Hopsten, Christina Rählmann, Bürgermeisterin von Mettingen sowie Friedhelm Hundertmark, Bezirksleiter des IG BCE Bezirks Ibbenbüren ließen es sich bei der Gründung anwesend zu sein. Hundertmark gehört zudem zu den insgesamt elf Gründungsmitgliedern. Schrameyer hatte sich bereit erklärt, die Gründungsversammlung zu leiten. Neben der Prüfung und dem Beschluss zu der Satzung, führte er auch durch die anschließenden Vorstandswahlen. Einstimmig fiel die Wahl auf Jörg Buhren-Ortmann als neuen Vorsitzenden, Thomas Röwekämper als Geschäftsführer und Werner Dirkes als Schatzmeister. Dankend nahmen sie die Wahl zum geschäftsführenden Vorstand an. „Dieser Verein hat Bedeutung für die Stadt Ibbenbüren. Er ist für uns nicht nur ein Nice-to-have. Nach 500 Jahren Bergbau in der Kohleregion ist uns der Traditionserhalt ein großes Anliegen“, bekräftigte Schrameyer zum Abschluss der Gründungsversammlung, der selbstverständlich auch die drei Traditionsvereine Musikverein „Glückauf“, Knappenverein Tecklenburger Land und Bergbaumuseum beiwohnten. Sie bilden zukünftig die Säulen für ihren Dachverband „Bergbautradition Tecklenburger Land e.V.“ und beleben ihn mit ihrem Handeln und Wirken zum Erhalt des bergmännischen Erbes.